Fester Ort und feste Zeit zum Lernen
Als ich mich entschloss, die Prüfung zur Psychotherapeutin nach dem Heilpraktikergesetz zu machen, war mir klar, dass ich Dinge in meinem Leben verändern muss. Bei Durchfallraten von 70 % auf der einen Seite und einem Full-Time-Job auf den anderen Seite brauchte ich so etwas wie eine Strategie, um das Lernpensum auch wirklich zu schaffen.
Eine wichtige Hilfe, um mich auch wirklich jeden Tag zum Lernen hinzusetzen, waren ein fester „Lernort“ und eine feste „Lernzeit“.
Ein Lernort sollte aber nicht nur ein x-beliebiger Platz sein, sondern ein Platz, an dem Du Dich auch wirklich wohl fühlst. Ich habe sogar meinen Schreibtisch umgestellt, um genau an dem Platz zu sitzen, den ich wirklich mochte: vor einem großen Fenster mit Blick ins Grüne.
Rund um und auf meinen Schreibtisch habe ich dann nur die Dinge zugelassen, die auch wirklich mit dem Lernthema zusammenhingen: Das Skript, Bücher zum Thema, Nachschlagewerke, Karteikarten, bunte Stifte, Konzeptpapier… Der Lapptop durfte nur dann auf den Schreibtisch, wenn ich ihn zu Recherche im Internet brauchte.
Somit hatte ich mir mein kleines „Lernreich“ geschaffen, in dem ich mich auch gerne aufgehalten habe. Zumindest waren das schon einmal gute Voraussetzungen.
Anschließend habe ich mir einen Zeitplan erstellt. Dabei ging es nicht darum, den Tagesablauf akribisch genau aufzuschreiben. Es ging vielmehr darum, zu sehen, wie ich meine Zeit so verbringe und wo im Tagesablauf Zeit zum Lernen war.
Als Berufstätige kamen bei mir die Abende und die Wochenenden in Frage. An den Wochenenden reservierte ich die Vormittage für Lernen, während der Woche verlegte ich meine feste Lernzeit in die Abendstunden. Wichtig war hierbei, zwischen Arbeit und Lernen eine Pause zu haben. Zeit, um umzuschalten, von der Arbeitsroutine in die Lernroutine. Ich brauchte also Zeit, um die Arbeit abzuschalten und mich auf das Lernen einzustellen. Die Pause durfte allerdings nicht zu lange sein. Wenn ich es mir erst einmal auf dem Sofa bequem gemacht hatte, dann konnte ich mich nur schwer motivieren, den Lernstoff in Angriff zu nehmen.
Schau Dir Deinen Tagesablauf an und lege dann fest, wann Du lernen willst. Wichtig ist, dass Du Dich in der Folge auch an die festgelegten Zeiten hältst. Wenn Du merkst, dass es Dir zu der festgelegten Zeit immer wieder sehr schwer fällt mit dem Lernen zu starten, dann überprüfe, ob es nicht eine bessere Lernzeit für Dich gibt. Manche Menschen können am besten zwischen 22.00 und 24.00 Uhr arbeiten und lernen… Richte Dich da ganz nach Deinen eigenen Bedürfnissen!
Und wenn es mal nicht so klappt, Du Dich so gar nicht zum Lernen aufraffen kannst? Dann ist das eben so. Mache Dir deswegen keine Vorwürfe, sondern erlaube Dir ganz bewusst einen Tag / Abend Pause. Mache etwas Schönes, etwas das Du wirklich magst und Du wirst sehen, am nächsten Tag fällt das Lernen viel leichter!
Also: Suche Dir Deinen Lernort aus, richte ihn ein und lege Deine Lernzeiten fest!!
Und noch einen Tipp, wenn es Dir schwerfällt mit dem Lernen zu beginnen: Lege Dir ein Startritual zu! Mache zum Beispiel eine Brain-Gym-Übung (s. Konzentrationsübungen im Downloadbereich), trinke ein Glas Wasser, mache bewusste Atemübungen… und dann setzt Du Dich an Deinen Schreibtisch und beginnst sofort mit der Tageslektion!
Bleibt mir nur noch Dir einen erfolgreichen Lernstart zu wünschen!!!